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Mok’yorlak’ol
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Mok’yorlak’ol
2.1.1.9 te’ + Substantiv + tókMit den Affixen te’- und -tók lassen sich wie mit dem Suffix -ok Personen beschreiben. Es wird daher auch angenommen, dass die phonetische Verwandtschaft von -ok und -tók in dieser semantischen Verwandtschaft begründet ist. Eine mit te’- und -tók erzeugte Personenbeschreibung spezifiziert die Person anhand dessen, was sie unmittelbar am Körper vorzuweisen hat. Hierbei kann es sich gleichermaßen um ein physisches Merkmal sowie um einen mitgeführten Gegenstand oder Kleidung handeln:
Eine Besonderheit von te’-tók-Substantiven besteht darin, dass das Substantiv zwischen den beiden Affixen durch Numeralien, Adjektive u. Ä. näher beschrieben werden kann (siehe Abschnitt 3.2), wobei die separierenden Leerzeichen einfach weggelassen werden:
rúl vier; wenet das Bein; rilbo der Kilt; por rot; leret die Haut; qic hell, weiß; pac zwei; zálekátono’wel unser Computer; sis neu Dass Substantive auf diese Weise geradezu ungeheuerlich lange werden können, beweist das letzte Beispiel. Daher muss auch erwähnt werden, dass te’-tók-Nomen, je länger sie werden, gleichzeitig auch einen immer ironischeren Unterton erhalten. So könnten zwei Computerhersteller jemanden als te’paczálekátono’welsistók bezeichnen, um ihn damit zu provozieren, dass er sich nun endlich doch einen ihrer Computer zugelegt hat, obwohl er vorher die Rechner eines anderen Herstellers bevorzugte, da er diese fälschlicherweise als effizienter erachtete. Eine Analogie im Deutschen wäre in etwa, Herrn Müller mit Herr „Ich-kauf-mir-meine-Computer-woanders“ Müller anzusprechen. In so einem Fall kann das te’-tók-Nomen auch im übertragenen Sinne verwendet werden, d. h. der Betroffene muss nicht wirklich zwei Computer mit sich führen. Man könnte die Ironie auch auf die Spitze treiben, indem man das Nomen mit einem ganzen Nebensatz spezifiziert (siehe Abschnitt 3.2.4). Auf Grund der daraus resultierenden enormen Komplexität des entstehenden Nomens müssen Sie sich das an dieser Stelle aber nicht unbedingt aneignen:
Weiterhin muss darauf hingewiesen werden, dass intelligente sowie niedere Lebensformen beschreibende Substantive für die Bildung von te’-tók-Nomen praktisch tabu sind. Hält beispielsweise eine Yorlakmutter ihr kleines gil Kind im Arm, könnte man sie grammatikalisch korrekt zwar als te’giltók bezeichnen, allerdings würde sie äußerst erbost darauf reagieren. Man würde ihr damit nämlich gleichzeitig vorwerfen, dass sie viel zu sehr an ihrem Kind hängt, was Yorlaks i. A. als eine ziemlich schlechte Eigenschaft bewerten. Dasselbe gilt für Lebenspartner sowie für Haustiere.
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